Georg Christoph Lichtenberg

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Georg Christoph Lichtenberg

* 01.07.1742 Ober-Ramstadt bei Darmstadt
† 24.02.1799 in Göttingen

Website

www.lichtenberg-gesellschaft.de

Vita

Georg Christoph Lichtenberg war das jüngste von 17 Kindern des Pastors Johann Conrad Lichtenberg und dessen Frau Henriette Katharina, geb. Eckhardt. Weil das Kind sehr schwach war, erhielt es die Nottaufe. Zeit seines Lebens litt Lichtenberg unter einer fortschreitenden Wirbelsäulenverkrümmung, die zu Kleinwüchsigkeit und einem Buckel führte und die ihm mit zunehmendem Alter das Atmen erschwerte. Dennoch wurde Lichtenberg 57 Jahre alt und einer der bedeutensten Naturgelehrten und originellsten Schriftsteller seiner Zeit.

Lichtenberg erhielt zunächst Privatunterricht und ging später in Darmstadt zur Schule. Dank eines Stipendiums konnte er an der Universität Göttingen studieren. Da zu der Zeit ein Universitätsbesuch im Sinne des studium generale möglich war, hörte Lichtenberg neben Mathematik, Physik und Astronomie auch zivile und militärische Baukunst, Ästhetik, englische Sprache und Literatur, Staatengeschichte Europas, Diplomatik und Philosophie.

1770 unternahm Lichtenberg seine erste Englandreise, von 1774 bis 1775 hielt er sich ein zweites Mal dort auf. König Georg III., der in Personalunion England und das damalige Königreich Hannover regierte, empfahl seine Ernennung zum außerordentlichen Professor für Philosophie. Die zweite Reise ermöglichte ihm persönliche Kontakte zu bekannten Wissenschaftlern wie James Watt und er lernte Johann Reinhold Forster und dessen Sohn Georg kennen, die beide an James Cooks zweiter Weltreise teilgenommen hatten. (Anm.: Teile der Cook/Forster Sammlung befinden sich im Besitz der Universität Göttingen.)

Nach seiner Rückkehr aus England hielt er regelmäßig Vorlesungen in Göttingen. Die versprochene, außerordentliche Professur für Physik, Mathematik und Astronomie hatte Lichtenberg schon 1770 erhalten. Eine ihm zuerkannte Professur in Gießen trat er - da die Universität Gießen keinen guten Ruf hatte - nicht an. 1775 wurde er ordentlicher Professor in Göttingen, 1780 Ordinarius für Physik und blieb es bis zu seinem Tod. 1793 wurde er zum Mitglied der Royal Society in London ernannt.

Mit 35 Jahren lernte Lichtenberg Maria Dorothea Stechardt (1765-1782) kennen, mit der er ab 1780 zusammenlebte. Lichtenberg nannte seine Lebensgefährtin "ohne priesterliche Einsegnung meine Frau". Nach dem Tod Maria Dorotheas trat 1782 Margarethe Elisabeth Kellner in seinen Dienst. Auch mit ihr ging er eine eheähnliche Beziehung ein, die diesmal jedoch geheim gehalten wurde. Als Lichtenberg 1789 schwer erkrankte, heiratete er Margarethe und adoptierte die gemeinsamen Kinder, um seiner Familie das Erbe zu sichern. Mit Margarethe Kellner hatte Lichtenberg insgesamt acht Kinder, von denen sechs das Kindesalter - und den Vater - überlebten.

Lichtenberg reiste öfter innerhalb Deutschlands. Unter anderem wurde er vom hannoverschen König mit der geodätischen Vermessung von Hannover, Osnabrück und  Stade beauftragt.

Georg Christoph Lichtenberg hat als Naturwissenschaftler, vor allem in der Physik, bahnbrechend gewirkt. Doch auch seine zahlreichen Streitschriften, Briefe, Epigramme, Gedichte und Essays haben internationale Geltung. Seine exellente Beobachtungsgabe kam ihm auch bei der schriftstellerischen Arbeit zugute. Beliebt - und ein wahrer Zitatenschatz - sind die "Sudelbücher": Notizbücher, in denen er allerhand Gedankensplitter aufschrieb, und die posthum veröffentlicht wurden.

Nicht nur literaturgeschichtlich gesehen ist Georg Christoph Lichtenberg ein klassischer Vertreter der Aufklärung:  Zu Lebzeiten war er ihr hartnäckiger, geistreicher - und wahrscheinlich witzigster - Verfechter.

Auszeichnungen

Georg Christoph Lichtenberg zu Ehren verleiht die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen seit 2004 jährlich die Lichtenberg-Medaille.

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