Levin Schücking

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Levin Schücking (um 1840), Stahlstich von Alois Weger
Levin Schücking

* 06.09.1814 Meppen
† 31.08.1863 in Bad Pyrmont

Vita

Christoph Bernhard Levin Matthias Schücking war Jurist, Schriftsteller und Journalist. Als ältester Sohn des Richters und Religionshistorikers Paulus Modestus Schücking und der Dichterin Katharina Sibylla Schücking (geb. Busch) verbrachte er seine Kindheit und Jugend bis 1829 im Marstall des barocken Jagdschlosses Clemenswerth in Sögel/Emsland. Die Familie lebte auch einige Zeit in Münster und Osnabrück.

Schücking studierte u.a. in Göttingen Rechtswissenschaften. 1837 ging er nach Münster, wo er auch mit  Annette von Droste-Hülshoff, die eine Freundin seiner Mutter war, und Christoph Bernhard Schlüter verkehrte. Er gab schließlich die juristische Laufbahn auf und lebte als Schriftsteller und Journalist. 1843 heiratete er die Schriftstellerin Louise von Gall, mit der er fünf Kinder hatte. 1845 zog Schücking von Augsburg nach Köln und leitete dort das Feuilleton der Kölnischen Zeitung. Schücking berichtete als Reisejournalist u.a. aus Rom, Neapel und Paris, wo er mehrfach mit Heinrich Heine zusammentraf. Durch seine journalistische Tätigkeit war er mit vielen weiteren herausragenden und prominenten Zeitgenossen bekannt.

Ende 1852 zog Schücking sich auf sein Anwesen im westfälischen Sassenberg zurück, wo seine Fau zwei Jahre später starb. Er arbeitete weiterhin für zahlreiche Zeitschriften und Tageszeitungen, verfasste Romane, Novellen, Reisebücher, kleine Feuilletons und Rezensionen, reiste und hielt sich immer wieder für längere Zeit in Münster auf. Schücking starb im Alter von 68 Jahren im Sanatorium seines Sohnes, des Sanitätsrates Adrian Schücking, in Bad Pyrmont. Sein Grab befindet sich dort auf dem Friedhof an der Lortzingstraße.

Schücking hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, das - in sehr unterschiedlicher Qualität - fast alle literarischen Genres abdeckt. Als Erzähler und Kritiker spielte er zu seiner Zeit eine bedeutende Rolle und war bei Lesern sehr populär. Er arbeitete nicht nur mit seiner Frau zusammen sondern verfasste auch mit Ferdinand Freiligrath und Annette von Droste-Hülshoff, deren Biographie er schrieb, gemeinsame Werke. Levin Schücking war vom Werk Walter Scotts, den er bewunderte, und der Prosa des Jungen Deutschland beeinflusst. Seiner heimatlichen Wohnstatt Clemenswerth setzte er 1867 in dem Roman "Verschlungene Wege" ein literarisches Denkmal.

Niedersachsen literarisch

Titel Erwähnte Orte
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