Karl Krolow

Karl Krolow
Karol Kröpcke* 11.03.1915 Hannover
† 21.06.1999 in Darmstadt
Vita
Freier Autor/ Lyriker.
Karl Krolow, der aus einer Beamtenfamilie stammte, wuchs in Hannover auf. Von 1935 bis 1942 studierte er Germanistik, Romanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an den Universitäten in Göttingen und Breslau. Ab 1942 ließ sich der Autor, der 1940 begonnen hatte, Gedichte in Zeitschriften zu veröffentlichen, als freier Schriftsteller in Göttingen nieder. 1952 zog Krolow nach Hannover, 1956 nach Darmstadt, wo er bis zu seinem Tode lebte.
Bereits seit den Fünfzigerjahren galt Krolow als einer der bedeutendsten Lyriker der deutschen Nachkriegsliteratur. Er ist daneben auch als Übersetzer aus dem Französischen und Spanischen und Verfasser von Prosawerken hervorgetreten. Karl Krolow war seit 1953 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt (zeitweise als Präsident), seit 1960 der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und seit 1962 der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Für sein umfangreiches und vielseitiges Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.
Karl Krolow liegt im Familiengrab der Eltern und Großeltern auf dem Stadtfriedhof Engesohde (Abteilung 13) seiner Heimatstadt Hannover begraben. In seinem Prosaband "Nacht-Leben oder Geschonte Kindheit" (1985), der autobiographische Aufzeichnungen über seine Kindheit und Jugend 1915-1935 in Hannover enthält, rekapituliert er im Alter nochmals seine Zeit in der hannoverschen Südstadt, wo er in dem Haus Bandelstraße/Ecke Sallstraße aufwuchs.
Für die Durchdringung seiner Texte mit surrealen Elementen steht beispielsweise der Band "Die Zeichen der Welt" (1952), der auch sein bekanntestes Gedicht "Verlassene Küste" enthält. Zusammen mit den Werkbänden "Wind und Zeit" (1954) und "Tage und Nächte" (1956) begründete Karl Krolow seine Bedeutung als Lyriker. Diese Entwicklung gipfelte in dem Band “Fremde Körper. Neue Gedichte” (1959). Bemerkenswert an dem Lyriker Krolow waren auch seine Reflexionen über das eigene Schaffen, die ihm die jahrzehntelange Schaffenskontinuität sowie ein großes Entwicklungspotenzial sicherten. Überhaupt zeichnet die Offenheit Krolows – ob gegenüber ausländischer Lyrik, Surrealismus, Lakonismus, Konkreter Poesie oder Dadaismus - sein poetisches Schaffen aus. Obwohl Krolow stets andere poetische Einflüsse aufnahm und verarbeitete, behielt er seine persönliche lyrische Eigenart bei.
Auszeichnungen
- u.a. 1956 Georg-Büchner-Preis
- 1965 Großer Niedersächsischer Kunstpreis
- 1975 Goethe-Plakette des Landes Hessen
- 1975 Großes Bundesverdienstkreuz
- 1975 Literaturpreis Stadtschreiber von Bergen
- 1975 Rainer-Maria-Rilke-Preis für Lyrik
- 1976 Ehrendoktor der Technischen Universität Darmstadt
- 1983 Hessischer Kulturpreis
- 1985 Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
- 1988 Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg