Jan Philipp Reemtsma

Prof. Dr.Jan Philipp Reemtsma

* 26.11.1952 Bonn
lebt in Hamburg

Vita

Essayist und Publizist, Literaturwissenschaftler und Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg, Mäzen, Inaugurator und Vorstand der Arno Schmidt Stiftung, Stifter und langjähriger Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS) sowie der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.

Jan Philipp Reemtsma, Sohn des Unternehmers Philipp Fürchtegott Reemtsma, studierte Germanistik und Philosophie in Hamburg. Mit 26 Jahren verkaufte er seine Anteile an der Zigarettenfabrik seines Vaters. 1984 gründete er das Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS), das er von 1990 bis 2015 als Vorstand leitete und das in der breiten Öffentlichkeit vor allem durch zwei kontrovers diskutierte Ausstellungen bekannt wurde, die den Verbrechen der Wehrmacht gegen die Sowjetunion und auf dem Balkan gewidmet waren. 1996 wurde Reemtsma entführt, worüber er in seinem Buch "Im Keller" schrieb. Heute lebt und lehrt er in Hamburg. Er ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg und Autor zahlreicher Bücher. Sein Buch "Vertrauen und Gewalt" war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2008 nominiert.

Jan Philipp Reemtsma ist ein bedeutender Mäzen für kulturelle, wissenschaftliche und politische Initiativen. Um dem herzkranken Dichter Arno Schmidt Unabhängigkeit zu gewährleisten, bot Reemtsma ihm 1977 den damaligen Wert eines Nobelpreises in Höhe von 350.000 DM als Unterstützung an. Zwei Jahre nach dessen Tod ermöglichte er 1981 die Gründung der "Arno Schmidt Stiftung", deren Vorstand er seit 1983 ist. Er ist zudem Mitherausgeber der "Bargfelder Ausgabe" des Gesamtwerks von Arno Schmidt und zahlreicher Werkausgaben Christoph Martin Wielands. In zahlreichen öffentlichen Lesungen trägt er seither aus deren Werken vor. Desgleichen gründete er 1984 die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und förderte als ihr Vorstand zahlreiche Editionen, unter anderem von Theodor W. Adorno, Jean Améry und Walter Benjamin.

Auszeichnungen

  • 1997 Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg
  • 1999 Ehrendoktor der Universität Konstanz
  • 2001 Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen
  • 2002 Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
  • 2003 Heinz-Galinsky-Preis der Heinz-Galinsky-Stiftung
  • 2005 Preis der Kritik des Hoffmann und Campe Verlages Hamburg
  • 2007 Ehrendoktor der Universität Magdeburg
  • 2007 Teddy Kolleg Price der Jerusalem Foundation
  • 2008 Ferdinand-Tönnies-Medaille der Universität Kiel
  • 2008 Stiftungsprofessur an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
  • 2008 Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Oßmannstedt in der Christoph Martin Wieland von 1798–1803 lebte
  • 2010 Verleihung des Preises für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie auf dem 35. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main
  • 2010 Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin
  • 2010 Schillerpreis der Stadt Mannheim
  • 2011 Schader-Preis

  • Nach hanseatischer Tradition lehnte Reemtsma die Annahme des ihm zugedachten Bundesverdienstkreuzes ab.

Video

Jan Philipp Reemtsma

Jan Philipp Reemtsma im Gespräch mit Denis Scheck.

Publikationen (Auswahl)

Titel Rubrik Jahr
Im Keller Bericht 1997