Veranstaltungs-Archiv

26.02.14 - 19.30 Uhr –

Andreas Dresen & Hans-Dieter Schütt

"Glücks Spiel"

Andreas Dresen zählt zu den prägendsten und international bekanntesten deutschen Filmregisseuren. Seine offenen, ohne festes Drehbuch improvisierten Filme entfalten ein hohes Maß an realistischer Natürlichkeit und intimen Momenten. Bei aller Alltagsnähe kommt jedoch auch der Humor nicht zu kurz, wie in Halbe Treppe (2002), einem Film über zwei Ehepaare in Beziehungskrise, oder in Sommer vorm Balkon (2006), den fast eine Million Kinobesucher sahen.

Dabei scheut sich Dresen nicht, auch schmerzhafte Themen und Tabus anzugehen. Sein Film Wolke 9 (2008) – laut Lexikon des Internationalen Films "ein ebenso radikales wie ergreifendes Meisterwerk" – thematisierte Sex und Liebe im Alter und wurde bei den Filmfestspielen von Cannes begeistert aufgenommen, es gab zehn Minuten Applaus und den Coup-de-Cœur-Preis. Auch Halt auf freier Strecke (2011), das Drama um einen Berliner Familienvater, der langsam an einem Hirntumor stirbt, wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Preis der deutschen Filmkritik und dem Deutschen Filmpreis.

Kindheit in Schwerin, Schülertheater und Amateurfilme, SED und Maueröffnung, die Kunst der Regie und die Zukunft des Kinos – über diese und andere Themen sprach Dresen mit dem Berliner Journalisten Hans-Dieter Schütt. Die dabei entstandene Biografie in Interviews stellen beide bei uns vor und sprechen über Dresens künstlerische Arbeit und seine Ansprüche an eine gelingende Existenz.

Andreas Dresen, geb. 1963 in Gera, studierte Regie an der Filmhochschule Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg. Seine Kinofilme seit Nachtgestalten (1999) wurden vielfach preisgekrönt, er inszenierte aber auch an der Bühne, u.a. in Leipzig, Basel und am Deutschen Theater Berlin. Dresen lebt in Potsdam.

Hans-Dieter Schütt, geb. 1948, war bis 2012 Kulturredakteur bei neues deutschland. Er veröffentlichte bereits zahlreiche Biografien, Essays und Interviewbücher, u.a. über Regine Hildebrandt, Reinhold Messner und Frank Castorf.

Eintritt: 9,- / 6,-

In Zusammenarbeit mit dem Kino im Künstlerhaus, das vom 7.3.-17.4.14 eine Werkschau von Dresens Filmen zeigt. Links: http://www.literaturhaus-hannover.de