Veranstaltungs-Archiv

20.07.21 - 19.30 Uhr –

Judith Hermann: „Daheim“

Die Lesung wird auf einen späteren Termin verschoben!

Aufbrüche

2019 besuchte Judith Hermann als Stipendiatin des Literaturhauses das Oldenburger Land und schrieb danach das Reiselogbuch Land. Kreise. Ziehen. Weiterziehen mit Zeichnungen von Andreas Reiberg. Der Text lässt eine Nähe der Schriftstellerin zum Nordwesten und besonders zur Küstenregion der Nordseebäder erahnen, die bei den Lesungen des Landgang-Projekts bestätigt wurde. Auch die Protagonistin in Judith Hermanns neuem Roman Daheim nähert sich der Küste an. Sie ist ans Meer gezogen, in ein Haus für sich. Ihr früheres Leben hat sie hinter sich gelassen. Ihrem Exmann schreibt sie kleine Briefe, in denen sie erzählt, wie es ihr geht, in diesem neuen Leben im Norden. Sie schließt vorsichtige Freundschaften, versucht eine Affäre, fragt sich, ob sie heimisch werden könnte oder ob sie weiterziehen soll. Judith Hermann erzählt von einer Frau, die vieles hinter sich lässt, Widerstandskraft entwickelt und in der intensiven Landschaft an der Küste eine andere wird. Sie erzählt von der Erinnerung. Und von der Geschichte des Augenblicks, in dem das Leben sich teilt, eine alte Welt verlorengeht und eine neue entsteht.

Judith Hermann wurde 1970 in Berlin geboren. Ihrem Debüt Sommerhaus, später (1998) wurde eine außerordentliche Resonanz zuteil. 2003 folgte der Erzählungsband Nichts als Gespenster, dessen Geschichten zum Teil für das Kino verfilmt wurden. Für ihr Werk wurde Judith Hermann mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Kleist-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis.

Links: http://www.literaturhaus-oldenburg.de