Veranstaltungs-Archiv

19.10.10 - 20.00 Uhr –

Festvortrag: Prof. Dr. Ulrich Raulff

„Von den Schwierigkeiten, die Gegenwart zu begreifen“

Ort: Wilhelm13 (Wilhelmstraße 13) Der gelebte Augenblick ist dunkel; eben noch Gegenwart, ist er im nächsten Moment Vergangenheit. Wer wir sind, wissen wir nicht; wir reflektieren, was uns geschah. Es ist, als gingen wir wie der Benjaminsche Engel der Geschichte rückwärts der Zukunft entgegen. Je schärfer der Schnitt ist, mit dem ein Ereignis den alltäglichen Zeitstrom unterbricht, umso rätselhafter erscheint es uns.
2011 jähren sich die Ereignisse vom 11. September zum zehnten Mal. Ulrich Raulff, der sie aus der Doppelperspektive des ratlosen Zeitgenossen und des engagierten Journalisten miterlebte, zeigt, wie verschiedene Interpreten der Gegenwart – Schriftsteller, Philosophen, Historiker und Journalisten – auf die Herausforderung reagierten, die eigentlich unerkennbare Gegenwart zu deuten. Am Anfang steht das lakonische Wort des großen Historikers Jacob Burckhardt, dass wir gern die Welle kennten, die uns trägt – „allein, wir sind die Welle selbst“.

Ulrich Raulff, 1950 geboren, studierte Philosophie und Geschichte. Er war Feuilletonchef der FAZ sowie Leitender Redakteur im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Seit 2004 ist er Direktor des Literaturarchivs Marbach und zudem Mitglied im Präsidium des Goethe-Instituts. Er veröffentlichte u.a. „Der unsichtbare Augenblick. Zeitkonzepte in der Geschichte“ (1999) und „Wilde Energien. Vier Versuche zu Aby Warburg“ (2003).

Moderation: Prof. Dr. Joachim Dyck

Veranstaltet in Kooperation mit der Goethe-Gesellschaft Oldenburg.

Eintritt: 5 (erm. 2,50) € Links: http://www.literaturbuero-oldenburg.de