Veranstaltungen

16.02.22 - 19.30 Uhr –

Ausgewählt: „Blaue Frau“ von Antje Rávik Strubel

Moderation: Martina Sulner

(c) Philipp von der Heydt

Antje Rávik Strubel, 1974 in Potsdam geboren, studierte Amerikanistik, Psychologie und Literaturwissenschaften in Berlin und New York. Sie veröffentlicht Romane und übersetzt aus dem Englischen und Schwedischen u.a. Joan Didion, Lena Andersson und Lucia Berlin. Schon die ersten beiden Romane, „Offene Blende“ (2001) und „Unter Schnee“ (2001), überraschten mit erzählerischer Souveränität jenseits der Befindlichkeitsthematik junger deutscher Literatur. Es folgten „Fremd Gehen. Ein Nachtstück“ und „Tupolew 134“. Auch darin beschreibt die Autorin vor einem deutsch-deutschen Hintergrund die Fremdheit der Menschen untereinander. Rávik Strubel erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, darunter die Roswitha-Medaille der Stadt Gandersheim und 2021 den Deutschen Buchpreis für ihren Roman „Blaue Frau“. 2003 war sie Heinrich-Heine-Stipendiatin und 2017 Heinrich-Heine-Gastdozentin in Lüneburg.

„Blaue Frau“ erzählt aufwühlend von den ungleichen Voraussetzungen der Liebe, den Abgründen Europas und davon, wie wir das Ungeheuerliche zur Normalität machen: Adina wuchs als letzter Teenager ihres Dorfs im tschechischen Riesengebirge auf und sehnte sich schon als Kind in die Ferne. Mit ihr greift Antje Rávik Strubel eine Figur aus ihrem frühen Roman „Unter Schnee“ wieder auf. Nun ist Adina 20 Jahre alt und lernt bei einem Sprachkurs in Berlin die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Unsichtbar gemacht von einem sexuellen Übergriff, den keiner ernst nimmt, strandet Adina nach einer Irrfahrt in Helsinki. Im Hotel, in dem sie schwarzarbeitet, begegnet sie dem estnischen Professor Leonides, Abgeordneter der EU, der sich in sie verliebt. Während er sich für die Menschenrechte stark macht, sucht Adina einen Ausweg aus dem inneren Exil.

Veranstaltungsort: Glockenhaus
Eintritt: 14 / 10 Euro
Veranstalter: Literaturbüro Lüneburg

Eintrittskarten erhalten Sie telefonisch unter 04131-309 3687 oder per E-Mail: literaturbuero@stadt.lueneburg.de, die Bezahlung erfolgt per Vorab-Überweisung. Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen. Für Studierende der Leuphana gilt das SemesterTicketKultur.