Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg für Zeitgeschichte und Politik

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26121 Oldenburg

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Fax 0441 - 2 35 - 21 61

ossietzky-preis@stadt-oldenburg.de

Internet

www.ossietzky-preis.de

Informationen

Der Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik honoriert zeitgeschichtliches und politisches Engagement und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird von der Stadt Oldenburg alle zwei Jahre verliehen, um einzelne Arbeiten, Gesamtwerke oder Personen auszuzeichnen, die sich in herausragender Weise mit dem Leben und Werk des Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzkys (3. Oktober 1889 - 4. Mai 1938) oder die sich mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus auseinandersetzen. Der Preis, der alle zwei Jahre jeweils am 4. Mai, dem Todestag Carl von Ossietzkys, vergeben wird, kann auch zuerkannt werden für Werke und Personen, die sich im Geiste Carl von Ossietzkys mit der demokratischen Tradition und Gegenwart in Deutschland und Themen der Politik und Zeitgeschichte befassen.

Carl von Ossietzky ist nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland als leidenschaftlicher, konsequenter Pazifist und überzeugter Anhänger der Republik und Demokratie hervorgetreten. Als Schriftsteller und Journalist hat er bis zu seinem Tode - mit eigenen Worten - "nach allen Seiten gekämpft" gegen Unrecht, Gewalt und Gewissenszwang, gegen alle Feinde der Demokratie. Er hat sich eingesetzt für den Frieden, die Menschenrechte und Humanität. In seiner politischen Einstellung stand Carl von Ossietzky den verschiedenen Parteien fern. Individualismus und Nonkonformismus prägten seine aufrechte, kämpferische Haltung, und er stand für die von ihm erkannte Wahrheit ohne Rücksicht auf die Folgen mit seiner ganzen Person ein.
 
Als Sekretär der "Deutschen Friedensgesellschaft" (1920), als Mitarbeiter und späterer Herausgeber der Wochenschrift "Die Weltbühne" (1926-1933) ist Carl von Ossietzky entschieden für die Sache des Friedens eingetreten. Die "Weltbühne" unterstützte die Entwicklung der Demokratie in der ersten deutschen Republik, die deutsch-französische Verständigung und die Versöhnung mit allen Kriegsgegnern des Ersten Weltkrieges. Sie war gegen Wiederaufrüstung, Militarismus, Revanchismus und Nationalsozialismus, gegen Faschismus und Anwendung von Gewalt, von welcher Seite auch immer.

Preisträger:

  • 1984 Hannelore Oelke und Matthias von Hellfeld
  • 1986 Gerhard Zwerenz und Dr. Bernhard vom Brocke
  • 1988 Dr. Ingo Müller und Professor Dr. Karl Holl
  • 1990 Dr. Rainer Marwedel
  • 1992 Helga Bemmann und Dr. Horst Sassin
  • 1994 Professor Dr. Israel Gutman
  • 1996 Professor Dr. Werner Boldt, Professor Dr. Dirk Grathoff, Professor Dr. Gerhard Kraiker und Dr. Elke Suhr sowie Helmut Donat
  • 1998 Professor Dr. Hans Mommsen
  • 2000 Sergej A. Kowaljow
  • 2002 Uri Avnery
  • 2004 Professor Dr. Noam Chomsky
  • 2006 Prof. Dr. Volkhard Knigge
  • 2008 Inge Deutschkron
  • 2010 Prof. Dr. Wlodzimierz Borodziej
  • 2012 Ágnes Heller
  • 2014 Dr. Irina Scherbakowa
  • 2016 Ahmad Mansour

Besonderheiten

Der Preis kann an deutsche und ausländische Wissenschaftler/innen, Schriftsteller/innen und Journalist/innen oder Verleger/innen verliehen werden.

Die Vergabe des Preises erfolgt nach dem Votum einer unabhängigen Jury. Die Jurymitglieder sollen in der Regel nicht öfter als dreimal über die Preisvergabe entscheiden und werden von der Stadt Oldenburg berufen. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich.