Wilhelm Raabe

Wilhelm Raabe, Portrait von Wilhelm Immenkamp
Wilhelm Raabe, Portrait von Wilhelm Immenkamp
Wilhelm Raabe

Pseudonym

Jakob Corvinius

* 08.09.1831 in Eschershausen
† 15.11.1910 in Braunschweig

Website

Raabe:Haus, Braunschweig www.literaturzentrum-braunschweig.de/raabe/index.php

Vita

Wilhelm Karl Raabe wurde in Eschershausen bei Braunschweig geboren. Er war von 1849-1853 Buchhändler, studierte seit 1855 in Berlin und wohnte dann als Schriftsteller in Wolfenbüttel, Stuttgart und seit 1870 in Braunschweig. 1862 heiratete er Bertha Leiste. Aus der Ehe gingen vier Töchter hervor.

Wilhelm Raabe gehört neben Theodor Fontane und Theodor Storm zu den bedeutendsten Realisten der deutschen Literatur in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1856 veröffentlicht er unter dem Pseudonym Jakob Corvinus seinen ersten Roman „Die Chronik der Sperlingsgasse”, der von der öffentlichen Kritik seiner Zeit - u.a. von Friedrich Hebbel - begeistert aufgenommen wurde. Raabe entschied sich ganz bewußt für den Beruf des Schriftstellers. Er verfasste etwa 70 Romane und Erzählungen, beinahe die Hälfte davon, darunter sein bedeutendes Spätwerk, sind in Braunschweig entstanden.

Wilhelm Raabe ist in erster Linie als Prosaautor bedeutend, Lyrik schrieb er nach 1862 kaum. In seinen letzten Lebensjahren bezeichnet er sich selbst als „Schriftsteller a.D.” und betreute nur noch die Neuauflagen seiner Werke, die er  1900 abschloß. Posthum erschienen 1911 das Fragment "Altershausen" (1902 abgebrochen) sowie 1912 "Der gute Tag" (Novelle, 1875 entstanden) und Gesammelte Gedichte.

Raabes Sujets sind historsch und geographisch breit angesiedelt: vom Mittelalter bis in Raabes Gegenwart, von der ländlichen Braunschweiger Region bis nach Afrika. Sein poetischer Realismus ist zwar von Pessimismus geprägt, aber von hintergründigem Humor, oft gekoppelt mit ironischer Kulturkritik an dem Materialismus seiner Zeit. Seine Protagonisten scheitern oft im Alltagsleben, innerlich sind sie jedoch unabhängig, Außenseiter der bürgerlichen Welt. Einige seiner gesellschaftskritischen Romane finden wenig Resonanz beim Publikum, wie die 1884 erschienene Erzählung „Pfisters Mühle”, der authentischer Fall zugrunde liegt.

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