Samuel Christian Pape

Samuel Christian Pape

* 22.11.1774 in Lesum
† 04.04.1817 in Nordleda

Vita

Samuel Christian Pape war das zweites Kind des Wulsbütteler Pfarrers Henrich Pape und dessen Frau Luise. Mit dem älteren Bruder erhielt er Unterricht vom Vater. Pape besuchte die Bremer Domschule und begann später ein Studium in Göttingen, wo er kurz vor dessen Tod den von ihm verehrten Gottfried August Bürger kennenlernte und auch Georg Christoph Lichtenberg, Friedrich Blumenbach, Christian Gottlob Heyne sowie Karl Reinhard begegnete.

In Göttingen begann Pape zu dichten und veröffentlichte in Karl Reinhards "Musenalmanach". Gleichzeitig fing er als Prüfungsarbeit die Übersetzung des Buches Hiob an, die er 1797 abschloss und für die ihm in der Fachwelt große Anerkennung zuteil wurde.

Typisch für Papes Lyrik ist ein melancholischer Grundton, der sich an der Lyrik des "Hainbundes" und seiner Vorbilder Hölty und Bürger orientiert. August Wilhelm Schlegel besprach Papes Gedichte vernichtend, er warf ihm "neumodische Empfindelei" und das Nachäffen des "altenglischen" Balladentons Bürgers vor. Tieck und Fouqué hingegen schätzten Papes Gedichte, doch dieser schrieb immer weniger und wagte bald nicht mehr, zu veröffentlichen. 1798 erschienen von dem nun 24jährigen noch acht Dichtungen, das Jahr darauf fünf, dann drei. Elf Jahre später - da lebte er schon als Prediger im Land Hadeln - veröffentlichte er zum letzten Mal ein Gedicht, "Von der Nordküste", das ihm nicht nur dort einigen Ärger einbringt, spricht er doch von den "kalten Herzen" an der rauhen Meeresküste.

Nach dem Studium wurde Pape Hauslehrer in Grasberg im Teufelsmoor und legte in Stade sein Predigerexamen ab. Im April 1799 erhielt er die Predigerstelle in Nordleda, das zum Amt Otterndorf gehört (s. Johann Heinrich Voß). Im selben Jahr heiratete Pape Johanna Lerche, die Tochter des dortigen ersten Pfarrers. Binnen vier Jahren starben ihm sein erstes Kind, sein Vater und seine junge Frau. Er blieb mit zwei kleinen Kindern zurück und verfiel in Apathie. Ein Jahr später heiratete er dennoch die 22jährige Johanna Maria Elisabeth Schneider. Doch fühlte sich Pape in seiner Umgebung nicht wohl, er wurde krank und hatte seiner wachsenden Melancholie wenig entgegenzusetzen, wobei er stark trank. Schließlich wurde er bettlägerig. Am Abend vor seinem Tod im April 1817 verbrannte er all seine Manuskripte.

Ende 1818 erschien ein Nachruf in der "Jenaischen Allgemeinen Literaturzeitung". Papes jüngster Halbbruder, Ludwig Matthias Henrich, trug wenige Jahre später die verstreuten Werke seines Bruders zusammen und übermittelte alles an den Baron de la Motte Fouqué, der sie, mit einer biographischen Einführung versehen, bald veröffentlichte. Eine zweite Auflage kam nicht zustande. Nur 1823 erschienen noch 12 frühere Arbeiten Papes, deren Manuskripte Reinhard besessen hatte.

Niedersachsen literarisch

Titel Erwähnte Orte
Lust- und freudlos im Nebelland Hadeln Land Hadeln, Nordleda Details