Jeremias Gotthelf

Jeremias Gotthelf um 1844
Jeremias Gotthelf um 1844
Jeremias Gotthelf

* 04.10.1797 in Murten, Kanton Freiburg
† 22.10.1854 in Lützelflüh, Kanton Bern

Vita

Jeremias Gotthelf (eigentlich Albert Bitzius) stammte aus einer alten Berner Beamten- und Pfarrersfamilie. Nach Besuch des Gymnasiums erhielt er eine theologische Ausbildung auf der Berner Akademie. 1821 verbrachte er - postgraduiert - ein Semester in Göttingen und machte anschließend eine Reise durch Norddeutschland. Es blieb seine einzige Auslandserfahrung.

Gotthelf wurde zunächst Vikar beim Vater in Utzenstorf, dann in Herzogenbuchsee im Kanton Bern. 1824 wurde er  Vikar in Bern, später in Lützelflüh im Emmental, wo er ab 1832 als Pfarrer wirkte. 1833 heiratete er und hatte drei Kinder.

Gotthelf war ein engagierter Pädagoge und betätigte sich auch politisch, wobei  er in Streit mit den Behörden geriet. Durch die Verfassung von 1831, die für Geistliche das Verbot politische Betätigung aussprach, wurde seinem Engagement ein abruptes Ende gesetzt. Daraufhin bemühte er sich energisch auf der Ebene des Erziehungs- und Armenwesens, die allgemeine Volksschule durchzusetzen.

Seine publizistischen Anfänge fallen in die Zeit nach 1834. Aus einer volkspädagogischen Aktion gegen den Alkoholismus gingen Gotthelfs erste Versuche in der Kurzerzählung hervor. 1841-1844 übernahm er die Redaktion des »Neuen Berner Kalenders«. Nach der Amtsenthebung als Schulkommissär 1845 infolge seiner Kritik am bernischen Erziehungsdepartement und  seiner zunehmend kritischen Einstellung zu Staat und Gesellschaft, wurde Bitzius zu einem immer unbequemeren Zeitgenossen. In seinen späteren Werken ist ein satirischer oder düsterer Grundton unüberhörbar. Das Pseudonym Jeremias Gotthelf ist der Name seines ersten Romanhelden.

Niedersachsen literarisch

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