Jacobus Sackmann

Sackmann nach einer zeitgenössischen Darstellung
Sackmann nach einer zeitgenössischen Darstellung
Jacobus Sackmann

* 1643 in Hannover
† 1718 in Limmer

Veröffentlichungen in

Niederdeutsch

Vita

Jacobus Sackmann - auch Jobst Sackman -, Pastor im (damaligen) Dorf Limmer, war der wohl berühmteste Gottesmann seiner Zeit - ein Seelenhirte, der mit seinen urwüchsigen, oft plattdeutsch eingefärbten Predigten selbst die Leute aus Hannover anlockte. Sackmann war in der Calenberger Neustadt Hannovers als Sohn eines Fleischermeisters und Kirchenvorstehers geboren, besuchte die Lateinschule und das Gymnasium Illustre in Bremen und studierte in Jena Theologie. Nachdem er Feldprediger gewesen war, trat er 1680 seine Pfarrstelle in Limmer an, die er bis zu seinem Tod innehatte, in den letzten drei Jahren als Emeritus.

"Ich habe von hertzen gelacht über die schöne predigt vom dorfpfaff", schrieb Hannovers Kurfürstin Sophie am 17. August 1710 an ihre Nichte Liselotte von der Pfalz, der Herzogin von Orléans und Schwägerin König Ludwigs XIV., nach Paris; "mich wundert, daß E.L. nicht auch coriositet gehabt haben, den eloquenten pfaffen zu hören. Aber ich finde seine apostrophen ein wenig zu hart; man kann ihm wohl ein wenig verzeyen, aber gegen hertzog Anton Ulrich den respect zu fehlen, das verdinte härter straff alß gelt, darauff, deucht mir, hette man ihm die cantzel verbieten sollen ..."

Heute erinnert ein Gedenkstein vor der Nikolaikirche in Limmer an Jacobus Sackmann. Seine Predigten pflegte er freilich nicht aufzuschreiben - was davon, relativ frühzeitig, im Druck erschien, waren Mitschriften seiner Zuhörer, und allerlei Sackmann-Predigten, die im 18. und 19. Jahrhundert kursierten, sind auch derbe Fälschungen. Doch vier überlieferte Predigten hält die Sackmann-Forschung für  echt.

Niedersachsen literarisch

Titel Erwähnte Orte
»Wo is he bleven? Mortuus est!« Calenberger Neustadt, Hannover, Limmer (Hannover) Details