Hermann Allmers

Hermann Allmers 1895 im Kreis der Worpsweder Maler Fritz Overbeck, Otto Modersohn, Carl Vinnen, Heinrich Vogeler und Fritz Mackensen (v. li., im Uhrzeigersinn)
Hermann Allmers 1895 im Kreis der Worpsweder Maler Fritz Overbeck, Otto Modersohn, Carl Vinnen, Heinrich Vogeler und Fritz Mackensen (v. li., im Uhrzeigersinn)
Hermann Allmers

* 11.02.1821 in Rechtenfleth
† 09.03.1902 in Rechtenfleth

Website

Hermann-Allmers-Heim Rechtenfleth www.landschaftsverband-stade.de/herrmann-allmers.html

Vita

Hermann Allmers war das einzige Kind begüterter Eltern und wuchs auf deren Bauernhof in der Osterstader Marsch auf. Allmers war Autodidakt, erhielt aber auch Privatunterricht. Sein Vater ermöglichte dem Sohn mehrere Reisen durch Deutschland, die Alpen und Oberitalien, über die Allmers, häufig mit Gedichten vermischt, vor allem in Bremer Tageszeitungen berichtete.

In den 1840er Jahren wirkte Hermann Allmers vor allem auf dem Gebiet der Volksbildung (Gründung eines Gesangvereins und einer Volksbibliothek) und war auch in der 1848er Revolution aktiv. 1856 wurde er in Bremen Mitglied der Freimaurer.

Zwar hatte Allmers nach dem Tod seines Vaters 1849 die elterliche Landwirtschaft übernommen, doch unternahm er weiterhin viele Reisen, auf denen er sich weiterbildete und die zu für ihn prägenden Begegnungen mit Wissenschaftlern und Künstlern führten. So traf er u.a. Carl Ritter, den Begründer der vergleichenden Geographie, der ihn zur Vertiefung seiner Norddeutschen Vegetationsbilder ermunterte, woraufhin Allmers die erste Fassung seines Marschenbuches schrieb, das er 1858 veröffentlichte. Durch Wilhelm Heinrich Riehl, den Begründer der wissenschaftlichen Volkskunde, wurde Allmers in den Kreis der Königlichen Tafelrunde (Emanuel Geibel u.a.) eingeführt. Seine wichtigste und längste Reise führte ihn nach Italien, 1859 war er in Rom und traf dort u.a. Ernst Haeckel. Er verarbeitete seine Eindrücke in dem Buch Römische Schlendertage. Nach seiner Heimkehr ließ er sein elterliches Wohnhaus mitsamt Garten als Marschenhof zum baulichen Spiegel seines Denkens und Fühlens umgestalten.

In seinen  Schriften bekannte Allmers sich zu einer freisinnigen, undogmatischen Auffassung des Christentums. Als 1862 im Königreich Hannover ein lutherisch-orthodoxer Katechismus eingeführt werden sollte, setzte er sich vehement für die Beibehaltung des bisher geltenden Aufklärungskatechismus von 1790 ein und beteiligte sich 1863 als Synodaler an der Einführung einer lutherischen Landessynode, in der auch Laien vertreten sein sollten.

Allmers galt als großer Freund und Förderer von Kunst und Kultur in seiner Heimat. Er gründete 1882 den Heimatbund der Männer vom Morgenstern und 1892 auf der westlichen Weserseite den Rüstringer Heimatbund. Zu Gast war Hermann Allmers regelmäßig in der Künstlerkolonie Dötlingen und auch zu den Malern in Worpswede hielt er Kontakt. Seine bekanntesten Gedichte Feldeinsamkeit und Spätherbst wurden von Johannes Brahms vertont. Franz von Lenbach schuf ein Portrait von ihm.

Hermann Allmers’ umfangreicher schriftlicher und graphischer Nachlass befindet sich als Depositum im Archiv des Landkreises Cuxhaven in Otterndorf. Sein Marschenhof in Rechtenfleth wurde als Erinnerungsstätte für ihn ausgebaut. 1957 wurde der nach ihm benannte Hermann-Allmers-Preis für Heimatforschung gestiftet.

Niedersachsen literarisch

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