Arno Schmidt

Arno Schmidt
Arno Schmidt
Arno Schmidt

* 18.01.1914 in Hamburg
† 03.06.1979 in Celle

Website

Arno Schmidt Stiftung, Bargfeld www.arno-schmidt-stiftung.de

Vita

Freier Schriftsteller.

Arno Otto Schmidt verbrachte seine Kindheit in Hamburg-Hamm. Die Lektüre wurde für den jungen Schmidt eine Möglichkeit, um der Armut und dem tristen Familienleben zu entfliehen - zeitlebens ist er ein unersättlicher "Bücherfresser" und exzessiver Leser geblieben. 1928 zog die Familie von Hamburg nach Lauban (Schlesien) um. Nach dem Abitur in Görlitz, Fortbildung und Arbeitslosigkeit wurde Schmidt Angestellter in einer Textilfabrik. 1937 heiratete er Alice Murawski. 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und kam in englische Kriegsgefangenschaft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Arno Schmidt zunächst im Saarland, arbeitete als Dolmetscher und trat 1949 mit der Erzählung "Leviathan" erstmals hervor, darauf mit seinem Roman "Das steinerne Herz". Als er wegen Gotteslästerung und Verbreitung unzüchtiger Schriften angeklagt wurde, zog er aus dem katholischen Kastel (Saar) in das protestantische Darmstadt, wo das Verfahren gegen ihn eingestellt wurde. Ende 1958 kam es zum Umzug nach Bargfeld (Kreis Celle) in Niedersachsen, dem letzten Wohnort des Dichters. Nur selten verließ Schmidt Bargfeld. Nach mehrjährigen Vorarbeiten veröffentlichte er 1970 sein Hauptwerk "Zettels Traum". Außerdem übersetzte er zahlreiche Werke aus dem Englischen – etwa von Edgar Allan Poe, William Faulkner und James Fenimore Cooper.

Arno Schmidts Werke sind gesättigt von Alltagsdingen eines zeitgenössischen Durchschnittsbürgers der Bundesrepublik Deutschland. Seine Sprache orientiert sich dabei oft an Dialekten. Schmidt gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller im deutschen Sprachraum nach dem Zweiten Weltkrieg; die Verbindung von traditionellem Erzählen und avantgardistischer Schreibtechnik begründet seine besondere Stellung in der deutschsprachigen Literatur. Nach 1945 war er Alfred Andersch, Wilhelm Michels, Eberhard Schlotter und Hans Wollschläger freundschaftlich verbunden. Kurz vor seinem Tod fand Schmidt in Jan Philipp Reemtsma einen Mäzen, der ihn 1977 finanziell mit 350000 DM, dem Betrag des Literatur-Nobelpreises, unterstützte und ihn dadurch von materiellen Sorgen befreite.

Auszeichnungen

  • 1951 Großer Literaturpreis der Akademie der Wissenschaften und der Literatur
  • 1964 Fontane-Preis
  • 1965 Große Ehrengabe für Literatur des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie.
  • 1973 Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main

Niedersachsen literarisch

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